Der Gesundheitsbrief

von Dr. Dr. med. Thomas Beck

Stuhlflora – Analyse und mikrobiologische Therapie

Die meisten kennen die Stuhluntersuchung als das berühmte Briefchen mit dem nach Blut im Stuhl gesucht wird (Häm-occult-Test). Man kann aber aus dem Stuhl viel mehr Informationen entnehmen.

In der Stuhlfloranalyse wird die Flora untersucht, das heißt, wie die Bakterien geartet sind, die unseren Darm von innen her besiedeln. Man nennt das deshalb auch mikrobiologische Diagnostik des Darmes.

Am Besten ist es, wenn sich im Darm ein vielfältiges Nebeneinander findet – „bunt wie eine Sommerwiese“. Dann sind diese Keime miteinander im Gleichgewicht und halten sich gegenseitig in Schach. Wenn aber von einer einzelnen Art zu wenige Keime vorhanden sind, kann diese Nische von fremden Keimen besetzt werden. Diese werden dann nicht mehr ausreichend kontrolliert, man spricht vom „Aufwuchern“ dieser Keime oder „Fehlbesiedelung“.
Hierin liegt die Ursache für die Entstehung vieler Störungen und Krankheiten, die häufig zunächst gar nicht bemerkt werden.
Durch die Ernährung züchten wir unsere Darmflora – ähnlich wie ein Gärtner, der einen bestimmten Dünger ausbringt.
Man hat herausgefunden, dass eine Änderung der Stuhl -Flora ungefähr drei Wochen benötigt.
Das ist auch von großer Bedeutung, wenn man die Ernährung umstellt, z.B. im Rah men des Stoffwechselprogamms (siehe dort).
Falls durch eine
ANTI-BIOTIKA-THERAPIE Krankheitskeime abgetötet werden müssen (z.B. bei einer Lungenentzündung = Pneu-monie), kommt es häufig vor, daß auch die erwünschten und hilfreichen Darmbakterien geschädigt werden. Das bemerkt man an Verdauungsstörungen (Blähungen, Durchfall, etc.). Häufig bringt man das zunächst nicht in Zusammenhang mit der vorherigen Antibiotika – Therapie. In einem solchen Fall ist es besonders wichtig, durch geeignete Maßnahmen (wie z.B. Gabe von E. coli Bakterien) wieder eine gesunde Besiedelung der Darmflora herzustellen.
Die Untersuchung erfolgt durch die Versendung einer Stuhlprobe an ein Speziallabor. Die Keime werden im Brutofen angezüchtet und analysiert. Das Ergebnis zeigt, welche Keime in welcher Konzentration vorhanden sind und ob sich bereits falsche Keime eingenistet haben.
Häufig finden sich auch Hinweise auf Entzündungen, welche die Darmschleimhaut schädigen und durchlässig machen („leaky – gut – syndrom“).
Von größter Bedeutung ist der Darm als Immunorgan, bildet er doch die größte innere Oberfläche und damit eine wesentliche Schutz – Barriere gegen das Eindringen fremder Keime. In den „Peyerschen Plaques“ der Darmschleimhaut werden die Lymphozyten zur Abwehr gebildet, mehr als in jedem anderen Organ.
Daher kommt auch die alte Weisheit: „Krankheit beginnt im Darm“ oder „Der Mensch ist, was er isst“ – oder noch besser:
„Der Darm ist die Basis der Gesundheit“.

Im diesem Zusammenhang sei auch auf die Erkenntnisse von F.X. Mayr verwiesen
(=>F.X. Mayr Kur)

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